Oli und Nico präsentieren:

Lebe deinen Traum… Teil 1

So Freunde, jetzt geht’s los. Hier könnt ihr jeden Schritt verfolgen. Alles was wir erleben, von den verschiedenen einzelnen Eindrücken, über die erzielten Rundenzeiten, bis hin zu den Crashes, die wohl vorprogrammiert sind. Alles wird hier stehen, nichts bleibt unerwähnt. Sollte euch trotzdem mal was auf den Lippen brennen, schreibt uns einfach (racing@adrenaline-crew.de).

Am 08.04.07 ging es zum ersten Mal auf die Rennstrecke. Genauer gesagt auf den Eurospeedway Lausitz. Veranstalter war der MSC Lausitzring e.V.. Nach zwei Stunden Fahrt mit dem Transporter kamen wir gegen 07:45 Uhr am Ring an.

 

 

Der Pförtner öffnet die Schranke (Herzklopfen…) – es geht bergab – einen ca. 100 Meter langen Tunnel hindurch – es geht wieder bergauf – es wird hell – „wir sind drin“ (steigender Puls…) – ein riesiges Gelände, mit riesigen Tribünen – es geht geradeaus in Richtung Fahrerlager (Herzrasen…) – Anmeldung in Box 11 – Einverständniserklärung und Verzicht auf Schadensersatz  (feuchte Hände…) – „Oh Scheiße, war das die richtige Entscheidung? Jetzt gibt’s kein zurück mehr…“

 

 

Nachdem wir dann einen passenden Stellplatz gefunden und alles ausgeladen hatten, schauten wir uns ein wenig um. Schnell wurde uns klar, dass wir ganz kleine Lichter sind. Hier spielt eine andere Liga. Vom Wohnwagen bis zum Truck, alles vertreten. Vom mitgebrachten Equipment will ich gar nicht reden. Mehrere Sätze Reifen, Reifenwärmer, bis hin zum Ersatzmotorrad war alles vorhanden.

 

„Scheiße! Wir sind blutige Anfänger, Rookies! Hoffentlich fahren DIE uns nicht um!“

 

Um 09:00 Uhr ging es dann mit der ersten von 4 Gruppen los. Eingeteilt wurden die Gruppen nach Fahrerfahrung bzw. Können.

 

Am 30.04.07 ging für Oli auf dem Lausitzring unter dem Veranstalter Dannhoff Motorsport weiter. Ich musste leider arbeiten. Auf jeden Fall war an diesem Tag ein bomben Wetter! Wie geschaffen dafür, um auf dem Ring ein paar schnelle Runden zu drehen! Dies tat Oli an diesem Tag auch. Diesmal aber in der 3. Gruppe. Er war begeistert, „einfach nur geil“. An diesem Tag gab es auch ein kleines Sprintrennen über 7 Runden. Auf jeden Fall war es wieder eine neue Erfahrung! Schade ist nur, dass er mit dem 1. Gang gestartet ist. Dadurch musste er ein paar Platzverluste hinnehmen. Aber beim nächsten Mal unterläuft ihm dieser Fehler nicht! Dann rennt die 750er gleich richtig los! Welche Platzierungen am Ende rauskamen, kann ich euch nicht sagen. Es hing nichts aus, schließlich war es nur FOR FUN. Oli’s allerschnellste Runde war an diesem Tag eine 2:02.150 min.. Insgesamt war er voll zufrieden, es hat ihm richtig Spaß gemacht und war übelst geil.

Am 27.05.07 ging es dann wieder für uns beide auf den Lausitzring. Unter den Veranstalter DT Bike Promotion. Ich mach es kurz. Am Vormittag strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Wie gemalt... Um 13:00 Uhr gab’s dann aber das Gegenteil, nämlich ein Gewitter. Und wenn ich Gewitter sage, dann meine ich es auch so! Strömender Regen, Donner, Blitz…

 

„Schöne Scheiße!“

 

Die Folge von einer knappen Stunde monsunartigen Regens war, dass die Strecke zum Teil völlig überschwemmt war. Selbst in der Verkleidung meines Mopeds stand das Wasser bis zum Rand. Bis um 16:00 Uhr hofften wir dann zwar noch auf ein baldiges und schnelles Abtrocknen, verließen dann aber enttäuscht den Ring.

In den leider nur drei gefahrenen Turns kamen wir auf folgende Rundenzeiten:

Oli – ca. 1:59 min.

Nico – ca. 2:01 min.

Der nächste Termin war der 08.06.07. Wieder auf dem Lausitzring, diesmal unter dem Veranstalter Speer-Racing.

Trotz ungewisser Wettervorhersage war es den ganzen Tag ein bomben Wetter geworden! Super um Motorrad zu fahren. Leider nur für Oli… denn ich flog zum Ende des 1. Turns in der 8. Kurve ab. Genauer gesagt, ging es im Kurvenausgang per Highsider vom Moped. Für einen Highsider üblich, wurden auch alle Seiten des Mopeds in Mitleidenschaft gezogen. Somit war der Tag für mich gelaufen. L

Aber trotzdem ging es für Oli weiter. Und das auch recht flott. Am Ende des Tages konnte er seine Rundenzeit auf eine 1:56:785 min. verbessern. Auch diesmal fuhr er bei einem Rennen mit. Ich würde euch an dieser Stelle gern die Platzzierung nennen, allerdings weiß ich die leider nicht aus dem Kopf… (Wird aber nachgereicht!)

Am  16. und 17.07.07 ging es dann endlich für uns weiter. Mal wieder auf dem Lausitzring. Veranstalter war diesmal Voss-Motorradtraining in Zusammenarbeit mit Brandt-Racing-Berlin.

Das Wetter war beide Tage super gut. Am Montag war es allerdings zu gut… fast 40 Grad, drückender Sonnenschein und nicht mal ein laues Lüftchen. Der wärmste Tag des Jahres. Es war so schlimm, dass man hätte Kotzen können, als man vom Moped nach einen Turn stieg... So doll waren wir im Arsch… Bei Oli war es sogar so schlimm, dass er am Abend richtig zusammengebrochen war… schwindlig, Gesicht und Lippen blass, kalter Schweiß…

Montag war es eine ziemliche Quälerei. Logischerweise gab es auch keine Verbesserung bei den Rundenzeiten. Für mich sowieso nicht, da ich es den Tag ruhig hab angehen lassen. Schließlich wollte ich nicht gleich wieder Schaden produzieren. Dienstag war es dann schon viel besser. Dank des angenehmeren Wetters lief es auch auf dem Moped besser.

Nach dem ersten Turn, war für mich auch gleich das Rennen der 600er Klasse angesagt. In der Startaufstellung war ich 14 von 21. Nach einen für mich überraschend guten Start (4 bis 5 Plätze gewonnen) ging es in mein erstes Rennen. Nach kleineren Verbremsern in den ersten beiden Runden gingen wieder einzelne Fahrer an mich vorbei. Als ich mich dann gefangen hatte, war vor und hinter mir ziemlich viel Luft. Ich konnte dann schön frei fahren. Im weiteren Verlauf konnte ich den Abstand zu meinem Vordermann kontinuierlich verkürzen. Vom Jagdtrieb gepackt, konnte ich ihn in der vorletzten Runde auch überholen und wurde letztlich 11. Dabei schaffte ich meine bislang schnellste Rundenzeit von 1:58.781 min.

 

Nach einem weiteren Turn für jede Gruppe startete dann das zweite Rennen des Tages. Diesmal in der offenen Klasse, sprich für alle, also auch für Oli. Auch ich startete in diesem Rennen. Schließlich ist Fahren das beste Training überhaupt.

Oli startete von Startplatz 13 und ich von Startplatz 17. Ich hatte wieder einen bomben Start. In der ersten Kurve muss ich irgendwo zwischen 8 und 10 gelandet sein. Als es auf die erste Gerade ging zog erstmal Oli an mir vorbei, bis es dann in der nächsten Kurve auch alle anderen machten, da ich mich diesmal komplett verbremste und übers Grüne musste. Nachdem ich dann bald wieder ein paar Plätze gutmachen konnte, passierte mir das gleiche noch mal. Letztlich wurde ich dann 17.

Oli konnte sich in diesem Rennen konstant verbessern. Die anderen haben ihn so gut gezogen, dass er Platz für Platz nach vorne kam und seine bis dato allerbeste Rundenzeit von 1:54.684 min. in den Asphalt brennen konnte. Zum Schluss schaffte er es bis Platz 7 nach vorn. Ein Top Ergebnis.

 

Nachdem die beiden Tage für uns ziemlich anstrengend waren, wollten wir natürlich auch recht zeitig nach hause kommen. Dies sahen viele ähnlich, wodurch die Siegerehrung auch vorgezogen wurde. Zu unserem Glück! Wer weiß, ob wir noch dort gewesen wären… und somit von unseren ersten kleinen „Ehrungen“ gar nichts mitbekommen hätten. Nach Abzug der Lizenzfahrer wurde Oli dann nämlich 5. im offenen Rennen (Pokal und Urkunde) und ich 8. im 600er Rennen (Urkunde).

Damit konnten wir an diesem Tag die ersten Lorbeeren nach Hause tragen.

Zwangsläufig war für mich erstmal eine kleine Pause angesagt. Ich hatte mehr mit telefonieren, bestellen und reparieren zu tun. Im Grunde waren sämtliche Hebel abgebrochen und die Verkleidung gebrochen.

carpe diem

Bei der genauen Inaugen-scheinnahme konnte dann im nachhinein der Grund für den Unfall festgestellt werden. Ich war einfach zu langsam! Warum sollte mir sonst Gras aus dem Hinterrad wachsen??? :-)

08.04.2007 - Lausitzring

30.04.2007 - Lausitzring

27.05.2007 - Lausitzring

08.06.2007 - Lausitzring

Zwangspause...

16./17.07.2007 - Lausitzring

racing@adrenaline-crew.de

In welcher Gruppe wir uns befanden, muss ich ja wohl nicht erwähnen. Jede Gruppe fuhr 20 min., dann wurde gewechselt.

Um 10:20 Uhr waren wir dann dran. Schön in Grüppchen geteilt, ging es dann hinter einem Instruktor rauf auf die Piste. Wie an einer Perlenkette aneinander gereiht, ging es dann 20 min. um den Kurs.

Am Stellplatz angekommen – Ernüchterung – „Schöne Kaffeefahrt“!

Im nächsten Turn ging es für Oli am Instruktor vorbei und er versuchte allein sein Glück. Ich fuhr diesem noch einmal hinterher, diesmal ging es ja ein bisschen schneller… Nach dem 2. Turn war Oli sichtlich die Freude ins Gesicht geschrieben. Bei mir nicht. Ich war unzufrieden. Es lag nicht am Instruktor sondern am Moped, ich kam damit irgendwie nicht klar. Jedenfalls vermittelte es mir ein unsicheres Gefühl. „Liegt es am Bike oder an mir?“ Zweifel schwirrten durch meinen Kopf. Aber gut, Kopf hoch. „Die Dämpfung muss weicher – Ich brauch eine Rückmeldung vom Moped.“ Das tat ich dann auch. Von Turn zu Turn drehte ich sie weicher und so langsam machte sich doch ein wenig Zufriedenheit bei mir breit.

Insgesamt gesehen war der Tag eine schöne Erfahrung. Die es galt zu wiederholen! Stehen geblieben sind wir an diesem Tag mit folgenden Rundenzeiten:

Oli – ca. 2:05 min.

Nico – ca. 2:10 min.

Ach, erwähnt sei hier noch, dass die beste Rundenzeit des Tages, eine 1:46 min., von keinem geringeren als von Max Neukirchner (Suzuki Werksfahrer in der kommenden Superbike-WM) gefahren wurde. Es ging dort also zur Sache! Wem wundert es da, wenn man ein Mädel mit na nagelneuen 1000er GSX-R in der Kurve mit einen für uns, zu diesem Zeitpunkt übermäßigen Speed an uns vorbeirauschen sieht? Wir hatten es an diesem Tag mit alles andere als Anfängern zu tun.

1.              Gruppe - Super schnell

2.              Gruppe - sehr schnell bis schnell

3.              Gruppe - schnell bis zügiger Sportfahrer

4.              Gruppe - Anfänger

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